Jeder hat eine Würde verdient – auch Obdachlose.

"Die sind selber Schuld!"

Diesen Satz haben wir gestern öfters gehört oder wurden direkt abgewiesen. Jeder hat das Recht seine Meinung zu äußern, aber nachdem diese Aussage gefallen ist, konnte auch kaum einer sagen, warum die Obdachlosen selber Schuld sind.

Klar kann man sich Hilfe holen, wir wären zum Bespiel eine indirekte Hilfe, da wir das Problem nicht direkt lösen können, aber wir helfen, dass diese Menschen wieder eine Würde bekommen und unterstützen sie mit Sachspenden.

Jeden kann es treffen und da möchte man auch Unterstützung von anderen bekommen, daher verstehe ich/wir nicht, warum dieses Thema so missverstanden wird. Schließlich hängt nicht immer alles an einer Sucht, sondern vielleicht aus privaten Gründen oder man wird plötzlich arbeitslos. (im höheren Alter ist es sehr schwer noch einen Job zu bekommen – daher wäre dieses Argument nicht allzu ansprechend)

"Traurig, dass wir so was machen müssen."

Trotz des Regenwetters waren viele Leute in Seiffen unterwegs, doch leider kamen nur vereinzelt ein paar Interessenten an unseren Stand. Janice hat vollen Körpereinsatz gezeigt und ist auf viele Leute zugegangen und hat von ihrem Projekt erzählt – darunter auch ein paar Amerikaner / Engländer. Teilweise wurde direkt an dieses Projekt gespendet und vereinzelt wurden auch ein paar Geschenke gekauft. Dabei sprachen wir auch mit einem älteren Paar, die dieses Projekt super fanden und unsere Aktion unterstützen. Am Ende meinte der Ehemann, dass es traurig sei, dass wir als Bürger so etwas machen müssen. Gemeint ist sicherlich, dass es zum nachdenken anregt, warum Jugendliche eine solche Aktion auf die Beine stellen und der Staat nichts gegen die Obdachlosigkeit unternimmt.

Wir hätten uns zwar gestern etwas mehr Einnahmen und Gespräche gewünscht, allerdings trotzdem besser als gar nichts. Das Spendenschwein bleibt in Seiffen stehen und vielleicht können wir an anderen Tagen noch etwas Geld sammeln. Ansonsten werden wir uns in ein paar Wochen zum 2. Stand in Seiffen sehen. Bis dahin kann auch gerne direkt auf das Spendenkonto gespendet werden.

Vielen Dank Tino Günther für die Bereitstellung des "Hutznstübl" und an alle anderen, die dieses Projekt unterstützen.