“Wo du weg willst wenn du älter wirst und zurück willst wenn du alt bist, das ist Heimat.”
Heute stelle ich euch ein schönes und interessantes Fleckchen in unserem Erzgebirge vor. Ideal für Mountainbike-oder Wandertouren – Stück für Stück auf Erkundungstour durch das Erzgebirge. Dabei handelt es sich um das Natzschungtal und die Natzschung an der tschechischen Grenze.
Die Natzschung, auch Keilbach genannt, entspringt im böhmischen Erzgebirge (820m ü. NHN) im Hochmoor von Novodomské rašeliniště (Seeheide), fließt weiter durch Načetínský rybník (Thomasteich, früheres Wasserreservoir) und führt weiter nach Nordosten über Načetín (Kalek/Natzschung). Von dort aus bildet der Fluss eine natürliche Grenze zu Sachsen, fließt vorbei an Kalek (Kallich) und dann auf deutscher Seite nach Rübenau. Durch die Rübenauer Ortsteile Obernatzschung, Niedernatzschung und Einsiedel-Sensenhammer fließt dieser weiter, ehe sich von Westen kommend der Rübenauer Bach ergießt. Zwischen den Orten Rothenthal und Brandau wendet sich die Natzschung Richtung Norden, bevor sie 16,5km bei der Saigerhütte Grünthal, südwestlich von Olbernhau in die Flöha mündet (468m ü. NHN). Außerdem ist er der steilste Fluss in Sachsen, der auf seiner Strecke über 350 Höhenmeter hinter sich lässt.
Abfluss über die Flöha ^ Zschopau ^ Freiberger Mulde ^ Mulde ^ Elbe ^ Nordsee
unterwegs im Natzschungtal
Nicht nur der Fluss selbst ist sehr interessant und ein tolles Fotomotiv, sondern auch das Natzschungtal zwischen Rübenau und Rothenthal. Wanderfreunde und Mountainbiker können die Strecke ebenfalls zu ihrer machen und dabei tolle Ausblicke auf die umliegende Landschaft genießen.
Auf einer Gesamtlänge von 22,5km kann man an einem schönen Tag zu Fuß (sieben Stunden) oder mit dem Mountainbike (vier Stunden) das gesamte Natzschungtal erkunden.
An der Rübenauer Kirche beginnt die Tour, dann auf den Hammerweg, welcher direkt in den Wald führt. Ab da hat man immer eine beeindruckende Kulisse von der Natur vor sich. Nach knapp drei Kilometern überquert man die „Große Steinbach“ und geht den Brandleitenweg weiter entlang. Bei diesem läuft man einen Bogen um verschiedene Steigungen und Gefälle, bis man im Tal der „Kleinen Steinbach“ angekommen ist. Unterwegs gibt es immer wieder die Möglichkeit eine kleine Rast zu machen, gerade für Kinder oder ältere Menschen ein Vorteil. Weiter geht es Richtung Stößefelsen, welcher eine atemberaubende Aussicht auf die umliegende Landschaft zu bieten hat. Der Stößefelsen ist eine breite Felsplatte, die über 30m steil herabfällt, 690m über dem Meeresspiegel und ca. 130m über der Talsohle liegt. Von dort hat man einen tollen Ausblick auf die Wälder böhmischer Seite, die Straße auf sächsischer Seite und dazwischen die Natzschung.
Nachdem man auf das gesamte Umfeld blicken konnte, beginnt der Abstieg nach Olbernhau zur Saigerhütte nach Grünthal. Auf einer Strecke von vier Kilometern überwindet man einen Höhenunterschied von 225m, während rechts unter einem der Ort Rothenthal liegt. Dabei kann man den Ausblick auf Oberneuschönberg, das böhmische Dorf Brandau und den Ahornberg in Seiffen genießen. Im Rothenthaler Ortsteil Phöbe gelangt man auf die Talstraße, von wo man einen Abstecher zur Saigerhütte machen kann. Außerdem ist es möglich, den Rückweg auf sächsischer Seite auf der Straße zu begehen oder man nimmt den Fußgängerüberweg nach Böhmen und beginnt dort den längeren, aber schöneren Rückweg nach Rübenau. Auf böhmischer Seite geht es entlang des brausenden Grenzflusses, umgeben von dichten Fichtenwäldern und riesigen Felsen. Nach verschiedenen Straßenwindungen kommt man nach Lochmühle, einem Ortsteil von Rübenau, verlässt die Talstraße halbrechts und gelangt bergauf wieder auf den Hammerweg nach Rübenau.
Eine neue, interessante und wunderschöne Gegend mitten im Erzgebirge. Dabei lernt man nicht nur die Natur kennen, sondern auch den eigenen Körper und vor allem das Erzgebirge von beiden Seiten kennen.
Ach, wie oft war ich dort im vorigen Jahrtausend mit einem DDR-ein-Gang-Fahrrad unterwegs! Das vorletzte Bild kann ich nicht so recht zuordnen, das passt wohl eher zur Mulde als zur Natzschung? Freundliche Grüße
wir konnten leider nur Symbolbilder verwenden und daher passen die Bilder nicht alle zur Natzschung