Unsere Interviews

Die erzreporter sind immer auf der Suche nach interessanten Persönlichkeiten, um diese zu interviewen. So entstanden bereits einige Gespräche zu wichtigen Themen zu unserer Zeit und unserer Region.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die Unterstützung unserer Projekte.

schriftliche Interviews

Nicht alle Gesprächspartner bevorzugen das Videoformat. Das respektieren wir!

Hier findet ihr einige schriftlich aufgezeichnete Interviews.

Interview mit einem Postboten

Können sie kurz etwas zu ihrer Person sagen?

Mein Name ist Arndt, bin verheiratet, habe 2 Kinder und 2 Enkelkinder. Von Beruf bin ich Elektromonteur, aber nach 25 Jahren hat es mir keinen Spaß mehr gemacht und ich wollte einer „normalen Arbeit nachgehen. 2016 bin ich dann zum Gerüstbau gekommen. Mir hat es Spaß gemacht, aber ich war ständig auf Montage und die Bezahlung war auch nicht so prickelnd, sodass ich nun seit Frühjahr 2017 bei der Deutschen Post AG als Verbundzusteller tätig bin.

Seit wann arbeiten sie bei DHL?

Nun bin ich seit Februar 2017 bei der Deutschen Post AG als sogenannter Verbundzusteller beschäftigt. Wir tragen also Briefe und Pakete aus.

Macht ihnen der Beruf Spaß, warum und was ist negativ?

Mir macht der Beruf Spaß, weil ich weiterhin mit Menschen zu habe. Der größte Teil freut sich auf den Postmann. Ich bin den ganzen Tag draußen, Wind und Wetter machen mir nichts aus, besser als in einer Werkhalle eingesperrt zu sein.

Welche Aufgaben hat ein Paketzusteller?

Wir starten morgens im Zustellstützpunkt. Dort sortieren wir unsere Briefe und Pakete, beladen unsere Fahrzeuge , i.d.R. T5-Busse, damit alle Pakete rein passen.

Gibt es Termindruck? Also bis wann muss die Post ausgetragen werden?

Termindruck entsteht, wenn man früh nicht rechtzeitig vom Hof rollt, da kommt der ganze Tag nicht richtig in Schwung, das kann man auch tagsüber nicht wieder aufholen. Verzug früh gibt es, wenn wir unsere Pakete zu spät geliefert bekommen oder Meetings anstehen.

Gibt es Berufbekleidung?

Berufsbekleidung gibt es, allerdings erst nach einem halben Jahr, bis auf eine 5 in 1 All-Wetter-Jacke, die habe ich sofort bekommen. Auch Arbeitsschutzschuhe müssen wir beim Paketesortieren früh tragen, die stellt auch der Arbeitgeber.

Gibt es Pausen während der Tour? (z.B. Mittsgspause)

Man sollte seine Pausen machen, die meisten machen früh vorm Ausrücken eine kleine Pause, ich esse immer unterwegs was, meistens fällt die Pause aus, außer man quatscht mal mit einem Kunden ein paar Minuten, das zähle ich dann auch zu den Pausen.

Welche Eigenschaften sollte ein Paketzusteller mitbringen?

Nun, man muß generell gerne mit Menschen Kontakt haben, flink sein, ein gute Gedächtnis ist auch hilfreich.

Wie viele Pakete/ Briefe fragen sie ca. täglich aus?

Die Briefe und Briefsendungen zähle ich nicht, wir haben ca. 375 Adressen anzufahren mit ca. 1100 Haushalten, natürlich nicht immer alle am gleichen Tag, aber es kommt schon einiges zusammen. Pakete sind es so zwischen 50-80 in normalen Zeiten, aber das Aufkommen nimmt zu,
in der Weihnachtszeit sind über 100 Stück. täglich normal.

Gab es schon mal eine Situation, wo sie das Paket nicht hochbekommen haben?

Nein, unsere Pakete dürfen max. 32 kg wiegen, das bekomme ich schon hoch, mir tun nur meine Kolleginnen leid, die so was tragen müssen, für die Frauen ist das schon hart, ich zieh da den Hut vor deren Leistung!

Was wünschen sie sich beruflich für die Zukunft?

Nun, etwas mehr Ruhe und Planbarkeit , nicht so viel Hin u. Her (Tourenwechsel etc.).

Interview mit der Preisträgerin des ERZgeBÜRGER 2019

Wie fühlst du dich als frischgebackene Preisträgerin?

Ich bin noch immer überwältigt. Der 22. Novemer 2019 wird immer in Erinnerung bleiben, denn diese geile Show (so muss man es einfach sagen), die tollen Menschen und die gesamte Atmosphäre um einen herum waren super. Der Moment als mein Name aufgerufen wurde, ich auf der Bühne stand, die Fragen der Moderatorin beantwortete und plötzlich alle anfangen zu klatschen und zu pfeifen – unbeschreiblich.

Hast du jemals daran gedacht mit deiner Arbeit einen Preis zu gewinnen?

Um ehrlich zu sein, nein. Wenn man eine Idee hat, dann möchte man diese verwirklichen, viele Menschen damit erreichen und in dem Falle auch anderen Menschen helfen. Einen Preis zu gewinnen setzt die Krone auf und egal ob Event oder der Gewinn eines Preises – ohne die Community wäre ich nie dort angelangt, wo ich jetzt bin. Das ich all diese Erlebnisse miterleben darf, bin ich unendlich dankbar und man sollte immer im Hinterkopf behalten, was eigentlich alles möglich ist, wenn man sich dahinterklemmt und einfach dafür arbeitet.

Was war der bewegendste Moment während der Gala?

Wie schon gesagt, war die gesamte Gala ein absolutes Highlight. Dennoch fand ich es total klasse, als alle applaudiert haben während ich von der Bühne ging, von den ersten Reportern zum Interview gebeten worden bin und mir dann viele beim Buffet Glückwünsche ausgesprochen haben. So viele Personen haben einem Mut zugesprochen, genau da weiterzumachen, wo man aufgehört hat. Diesen Moment fand ich, neben der Auszeichnung selbst, besonders bewegend.

Hat dieser Abend etwas bewirkt, um deine berufliche Zukunft zu beeinflussen?

Da ich momentan sowieso noch nicht ganz sicher bin, ob es nach meinem Fachabitur eher in die Medien- oder in die Bauingenieurbranche geht, kann ich kein direktes Urteil darüber fällen. Allerdings habe ich einige Jahre nach einem Praktikum beim MDR gesucht und mein Laudator, Sandro Viroli, hat eventuell eine Möglichkeit gefunden, um mir dies zu ermöglichen. Ob es aber klappt oder wie genau es verlaufen wird, kann ich bisher nicht sagen, aber die Zeit wird es mit sich bringen. Momentan bin ich in der elften Klasse und werde mein Fachabitur natürlich weiterhin durchziehen, auch wenn ich manchmal lieber etwas an unserem Blog machen würde, aber dafür gibt es ja Freizeit und Ferien.

Gibt es einen Antrieb für deine Arbeit?

Meine verstorbene Oma wollte mich immer im MDR Sachsenspiegel sehen, dies hat sie leider nicht mehr miterlebt, denn im Juni war ich das erste Mal im Sachsenspiegel zu sehen, aber gerade weil sie es nicht mehr miterleben kann, gebe ich alles und tue vieles für sie. Wenn gerade mal nichts so läuft, wie geplant, dann denke ich an sie, beiß die Zähne zusammen und mache einfach weiter, egal wie schwer es wird. Falls ich gerade keine Motivation habe, dann schalte ich Musik ein, gehe auf den Blog, lese alte Beiträge durch und plötzlich kribbelt es in den Fingern – ich werde produktiv. Aber auch das Wachsen der Community oder verschiedene Events geben mir immer Motivation, weiterzumachen.

Hat sich etwas nach der Preisverleihung verändert bzw. was ist in der Zukunft geplant?

Ich habe direkt nach der Gala schon an einem neuen Artikel gearbeitet, somit hat sich an sich nichts verändert. In der Schule wurde mir gratuliert und es wird einen Aushang über die Gala und mich als Preisträgerin geben. Für die Zukunft wird es natürlich weiterhin regelmäßig Content geben, neue Projekte werden gestartet und mit dem ein oder anderen Team zusammengearbeitet. Bleibt also gespannt, es wird nicht langweilig und wer weiß, vielleicht winkt die nächste Preisverleihung schon.

 

 

 

Interview mit den Lugauer Eisenbahnfreunden

Könntet ihr kurz etwas über eure Jugendgruppe sagen?

Wir sind 9 Jugendliche, welche aus Lugau und der näheren Umgebung kommen. Wir interessieren uns für alles rund um Eisenbahnen, Lokomotiven usw. und haben nun diese Gruppe gegründet, bei der wir die Geschichte des Lugauer Bahnhofs erforschen und uns um die Gleisanlagen kümmern.

Wie und warum habt ihr diese Gruppe gegründet?

Hier in Lugau liegen die Bahngleisen schon eine ganze Weile brach, die Flächen wuchern immer weiter mit Unkraut zu und uns als Eisenbahnfreunde tut es weh, zusehen zu müssen, wie das alles verfällt. So haben wir in der Stadt gefragt, ob wir die Pflanzen, den Müll und das Unkraut von den Bahngleisen entfernen dürfen. Wir wollten einfach was sinnvolles machen und endlich etwas bewegen. Nachdem wir dann die Erlaubnis von der Stadt bekommen haben, konnten wir mit der Arbeit anfangen. Nach und nach sind wir immer weiter gekommen, haben Hilfe von unserem Streetworker Fritz  und weiteren Sponsoren bekommen und so ist das ganze dann entstanden. 

Wie kam die Idee mit der Ausstellung zustande?

Fritz hat uns von der Aktion der Jugendgeschichtstage im sächsischen Landtag erzählt und meinte, dass es doch eine gute Idee wäre, wenn wir da mitmachen würden. Wir fanden es sehr interessant und da wir uns sowieso für die Bahnhofsanlage in Lugau interessieren, haben wir beschlossen, dass wir eine Ausstellung über den Lugauer Bahnhof organisieren wollen. Dabei kümmerten wir uns um die nötigen Informtionen und natürlich um die Gegenstände, sodass sich eine richtige, fortlaufende Ausstellung entwickeln konnte.

Wie seid ihr auf Informationssuche gegangen und wie konntet ihr an die alten Relikte gelangen?

Wir haben mit Hilfe von Fritz in der Stadtverwaltung und im Lugauer Archiv viele Informationen, Bilder und alte Relikte für unsere Ausstellung sameln können. Durch Anzeigen in diversen Printmedien sind noch andere auf unser Projekt aufmerksam geworden und haben uns weitere Relikte zur Verfügung gestellt. Dadurch haben wir auch die Möglichkeit bekommen, hier in diesem Haus (alte Bahnmeisterei Lugau) unsere Ausstellung zu zeigen.

Gibt es Unterstützer bei eurem Projekt?

Anfangs waren wir auf uns allein gestellt, hatten unsere Gruppe und die Erlaubnis der Stadt, dass wir uns um die Gleisanlagen kümmern dürfen. Allerdings dauerte es nicht lange, bis wir Unterstützung von dem Lugauer Streetworker Fritz bekamen und dadurch weitere Unterstützer (andere Eisenbahnfreunde, Lugauer Stadtarchiv, regionale Firmen) dazu kamen, die uns bis heute noch helfen. Durch die sächsische Jugendstiftung konnten wir für unser Projekt mit 500€ gefördert werden und sind dankbar für diese finanzielle Unterstützung.

Was war euer größter Erfolg bisher?

Das gesamte Projekt ist ein voller Erfolg. Klar, es gibt immer ein paar Tage, bei denen uns die Motivation fehlt, weil z.B. Unkraut ziehen jetzt nicht die beste Aufgabe ist, aber wir stehen drüber und machen es trotzdem. Das wir so gutes Feedback und einen solchen Besucheransturm für unsere Ausstellung bekommen, ist ebenfalls ein schöner Erfolg. Das wir im vergangenem Jahr den 1. Platz bei den Jugendgeschichtstagen holen konnten, war natürlich noch besser.

Soll es weitere Ausstellungen in dieser Richtung geben bzw. für weitere Zwecke geöffnet bleiben?

Momentan wollen wir eine Modelleisenbahn durch einen unserer Ausstellungsräume bauen, bei der wir dann die Gesamtstrecke Wüstenbrand – Neuoelsnitz nachstellen. Ansonsten wollen wir natürlich die Ausstellung immer weiter vergrößern und uns natürlich um die Außenanlage kümmern. An eine weitere Ausstellung haben wir bisher noch nicht gedacht und daher wird es bei jetzigem Stand auch keine anderen Projekte diesbezüglich geben. Allerdings wollen wir zu verschiedenen Jubiläen öffnen und auch eine Sonderaustellung zur „Einstellung des regulären Personenverkehr auf dieser Strecke vor 30 Jahren“ erstellen. 

Was habt ihr mit dem Außengelände noch vor?

Wir wollen die Gleise bis zum Lokschuppen freilegen, den Bahnsteig Instand setzen und anderen ein gewohntes Bahnhofsbild „zurückgeben“. Schön wäre es natürlich, wenn wir auch ein Schienenfahrzeug vor Ort hätten und zu verschiedenen Veranstaltungen kleine Fahrten organisieren könnte. Daher soll nicht nur die Ausstellung wachsen, sondern auch das Außengelände, sodass die Bahnhofsgeschichte lebendig wird – die Geschichte hautnah erleben können. Von diesem Vorhaben müssen wir allerdings erst die Stadt überzeugen, aber das wären unsere nächsten und größten Vorhaben für die nächsten Jahre.

Interview mit ...

Bald kommt das nächste Interview:)

aufgenommene Interviews im Videoformat

Neben unseren schriftlichen Interviews gibt es auch Gespräche, welche im Videoformat aufgenommen wurden sind.

Hier findet ihr demnächst unser nächste Interview.

Bleibt dran!